Stahlblech Q235UndStahlblech Q345Sie sind im Allgemeinen von außen nicht sichtbar. Der Farbunterschied hat nichts mit dem Stahlmaterial zu tun, sondern entsteht durch die unterschiedlichen Abkühlmethoden nach dem Walzen. Normalerweise ist die Oberfläche nach natürlicher Abkühlung rot. Bei schneller Abkühlung bildet sich eine dichte Oxidschicht, die zu einer schwarzen Oberfläche führt.
Die allgemeine Festigkeitsauslegung mit Q345 ist vorteilhaft, da Q345 eine höhere Festigkeit als Q235-Stahl aufweist und somit eine Stahleinsparung von 15–20 % gegenüber Q235 ermöglicht. Q235 eignet sich gut für die Stabilitätsauslegung. Der Preisunterschied beträgt 3–8 %.
Was die Identifizierung betrifft, gibt es mehrere Aussagen:
A.
1. Im Werk können Schweißverfahren getestet werden, um die beiden Werkstoffe grob zu unterscheiden. Beispielsweise wurden zwei Stahlplatten mit E43-Schweißdraht verschweißt, wobei ein kleines rundes Stahlstück verbunden wurde. Anschließend wurde eine Scherkraft angewendet, um anhand des Bruchverhaltens die beiden Stahlplattenmaterialien zu unterscheiden.
2. Die Fabrik kann die beiden Materialien auch mithilfe einer Schleifscheibe grob unterscheiden. Beim Schleifen von Q235-Stahl mit einer Schleifscheibe entstehen runde, dunkle Funken. Bei Q345-Stahl hingegen sind die Funken gegabelt und hell.
3. Auch anhand des Farbunterschieds der Scherflächen lässt sich zwischen den beiden Stahlsorten unterscheiden. Im Allgemeinen ist die Scherfläche von Q345 weißlich.
B.
1. Anhand der Farbe der Stahlplatte lassen sich Q235- und Q345-Material unterscheiden: Q235 ist grünlich, Q345 eher rötlich (dies gilt nur für den Bereich direkt nach der Herstellung, später ist eine Unterscheidung nicht mehr möglich).
2. Die aussagekräftigste Materialprüfung ist die chemische Analyse. Der Kohlenstoffgehalt von Q235 und Q345 ist nicht gleich, ebenso wenig wie die chemische Zusammensetzung. (Dies ist eine absolut sichere Methode.)
3. Unterscheidung zwischen Q235- und Q345-Werkstoff durch Schweißen: Zwei Stahlplatten unbekannter Werkstoffart werden stumpf mit einem gewöhnlichen Schweißdraht verschweißt. Tritt dabei auf einer Seite der Stahlplatte ein Riss auf, handelt es sich nachweislich um Q345-Werkstoff. (Dies beruht auf praktischer Erfahrung.)
Veröffentlichungsdatum: 23. September 2024
